Die Monatsfeier bzw. Quartalsfeier ist im gewissen Sinne das Herz der
Waldorfpädagogik. Die Schülerinnen und Schüler geben anhand verschiedener
Darbietungen, Einblicke in ihren Schulalltag und ihren Unterricht.
Durch kleine Theaterstücke, eurythmische und sportliche Vorführungen, Gedichte, Musik,Gesang, Chor und Orchester zeigen die Klassen einen Ausschnitt ihres Schaffens.
Bei der internen Monatsfeier, die jeweils am Donnerstag stattfindet, wohnen die
Schülerinnen und Schüler den Aufführungen der anderen Klassen bei; so erleben
die älteren einen Rückblick auf ihr eigenes Lernen und die jüngeren einen Ausblick
auf die kommenden Schuljahre. Für die Mittelstufe ist es beides zugleich. Am
darauffolgenden Quartalssamstag, wozu dann alle Eltern, Grosseltern, Paten und
Freunde eingeladen sind, besuchen alle Kinder die Schule und absolvieren im
Verlauf des Morgens ihren Auftritt ab.
Ist der Unterricht gelungen, dann haben sich die SchülerInnen auch innerlich stark
mit den Fragen und Aufgabenstellungen verbunden und können in ihren
künstlerischen Darbietungen, die diese Themen aufgreifen, überzeugen. Nicht die
„Performance" und die Unterhaltung des Publikums, sondern innere Erkenntnis und
Entwicklungsaufgaben der Kinder, die in Text, Rhythmus, Bewegung und Musik
metamorphosiert werden, erzeugen den Zauber einer Monatsfeier.
Seit der Begründung der ersten Waldorfschule 1919 gehören Monatsfeiern wie
selbstverständlich zum Profil der Waldorfpädagogik. Im württembergischen
Schulgesetz gab es 1919 eine Regelung, nach der an jedem ersten Montag im
Monat schulfrei war. Rudolf Steiner regte an, diesen Tag für eine Schulfeier
zu nutzen. Bei der Gestaltung legte er besonderen Wert auf die Berücksichtigung
der jahreszeitlichen Stimmung.