Wenn uns ein Problem plagt, so hören wir oft den Rat: „Schlaf doch mal drüber!“
Dahinter steckt die Erfahrung, dass ein Problem, das in die Nacht hinüber genommen wird, am nächsten Tag ganz anders aussieht oder neue Aspekte zeigt. Diese Erfahrungen, die man als Lehrer
täglich machen kann, werden in der Waldorfpädagogik ganz bewusst für die Förderung der Lernvorgänge eingesetzt!
Ein Beispiel dafür ist der Epochenunterricht als ein wichtiges Mittel, um den Unterricht ökonomisch zu gestalten. In einer Epoche wird der Unterricht in
je 2 Stunden täglich über 2-4 Wochen, je nach Fach- und Schulstufe, erteilt. Epochenunterricht wird in den Fächern durchgeführt, in denen Sachgebiete in sich geschlossen behandelt werden können
(Deutsch, Geschichte, Mathematik, Naturwissenschaften usw.).
Gebiete, die laufender Übung bedürfen (künstlerischer Unterricht, Englisch, Französisch, Fremdsprachen vom 1./2. Schuljahr an, Sport, Handarbeit …) werden in Fachstunden erteilt, wobei auch hier
manche Waldorfschulen in den letzten Jahren verstärkt Epochenunterricht einsetzen.
In der Unter- und Mittelstufe werden Deutsch, Mathematik, Formenzeichnen, Geschichte, Erdkunde, Pflanzen-, Tier- und Menschenkunde, Physik, Chemie und Himmelskunde gegeben. Außerdem wird im
Epochenunterricht musiziert, rezitiert, gemalt, gezeichnet und gebastelt.
In der Oberstufe werden Deutsch, Geschichte, Sozialkunde, Mathematik, Physik, Chemie, Biologie, Geographie und Kunstgeschichte als Epochen unterrichtet.